Web Designer haben eine große Verantwortung zu tragen. Sie müssen nämlich nicht nur die Webseiten für Unternehmen so gestalten, dass sie bei deren Kunden gut ankommen, sie müssen auch noch dafür Sorge tragen, dass die Daten ihrer Klienten gut geschützt sind und das ist oftmals gar nicht so einfach.
Gute Web Designer könnten kaum mehr gefragt sein als heutzutage, denn das Internet ist zu einem elementaren Bestandteil unseres Alltags geworden. Es gibt so gut wie kein Unternehmen mehr, dass keine Internetpräsenz aufzuweisen hat. So gibt es für Menschen aus diesem Berufszweig wohl genug zu tun in der nächsten Zeit. Jedoch müssen sie sich auch im Klaren darüber sein, dass es im Netz eine Vielzahl von Bedrohung gibt und beinahe täglich kommen noch neue dazu. Das bedeutet im Klartext: Web Designer stehen vor zwei Herausforderungen – zum einen Webseiten zu gestalten, die ansprechend und benutzerfreundlich sind und zum anderen, so viel Sicherheit wie möglich zu bieten.
Schwere Zeiten für Web Designer
Die Bedrohungen, die im Netz lauern, sind vielfältig. Hacker entwickeln immer neue und immer noch raffiniertere Virenstämme und ausgefuchstere Methoden, um diese auf die Geräte ihrer Opfer zu bringen. Und wenn dann wirklich mal etwas schief geht, werden oft die Web Designer und Entwickler dafür verantwortlich gemacht. Heutzutage hört man immer wieder von Datenlecks bei großen Unternehmen, die dafür sorgten, dass sensible Daten von Kunden an die Öffentlichkeit gerieten.
Ebenso wurden in den letzten Jahren auch immer wieder Fälle publik, in denen sich die erwähnten Berufsgruppen für entstandene Cyber-Crime Schäden in Unternehmen verantworten mussten. So musste zum Beispiel der Webentwickler der Alpinen Bank, die 2015 Opfer eines Datendiebstahls wurde, für die entstandenen Schäden von über 150.000 US-Dollar verantwortlich gemacht. Angeblich habe er die Kundendaten nicht ausreichend verschlüsselt, keinen sicheren Schutz vor Malware installiert und die Webseite nicht auf dem neusten Stand gehalten.
Es gibt noch zahlreiche Beispiele, die man an dieser Stelle nennen könnte. Aber das Dilemma von Web Designern und Entwicklern wird wohl auch so bereits deutlich.
Was Web Designer jetzt ernst nehmen sollten
Der Datenschutz der Kunden sollte immer an erster Stelle stehen. Hier einige Tipps, was bei der Arbeit beachtet werden sollte.
Ein Design-Framework sorgt für verbesserten Datenschutz
Eine gute Möglichkeit dafür ist beispielsweise ein Design-Framework. Ein Framework kann Designern und Entwicklern die Arbeit stark erleichtern, da darin alle Funktionen, die häufig verwendet werden, enthalten sind. Es gibt unterschiedliche Frameworks, die je nach Einsatzgebiet verwendet werden können. Das Privacy by Design Framework, kurz PbD, wird bald für jeden in diesem Arbeitsbereich erforderlich werden. Und zwar sobald die EU ihre Datenschutzbestimmungen überarbeitet hat.
Bei diesem Framework geht es nicht nur um die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen, sondern geht weit darüber hinaus. Web Designer von überall auf der Welt sollten sich danach richten, wenn sie ihren Kunden sicheren Schutz bieten wollen. Entwickler können damit Datenschutzprobleme frühzeitig erkennen, herausfinden, wie sie damit umgehen müssen und sie so verhindern, bevor sie entstehen. Und genau das kann ungemein viel Stress ersparen, denn wo keine Probleme sind, da müssen logischerweise auch keine behoben werden. Das Framework wurde in den 90er Jahren in Kanada entwickelt.
Datenschutz sollte immer vor Personalisierung stehen
Natürlich ist die Personalisierung einer Webseite etwas, worauf die wenigsten Unternehmen verzichten wollen, denn sie sorgt dafür, dass Kunden angelockt werden und diese dann auch besser und individueller bedient werden können. Doch die Personalisierung hat auch ihren Preis.
Um eine Webseite so gut wie möglich zu personalisieren sind nämlich Nutzerdaten erforderlich. Erst durch deren Verarbeitung kann eine Webseite individuell auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt werden.
Nun ist es zwar durchaus positiv, viele Kundendaten zu haben und so die Unternehmenswebseite stark personalisieren zu können, jedoch darf keinesfalls die Privatsphäre darunter leiden. Eine Vielzahl an Nutzerdaten zu besitzen, bedeutet auch eine Vielzahl an Nutzerdaten sicher verwalten zu müssen. Ab dem Zeitpunkt, zu dem man diese Sicherheit nicht mehr gewährleisten kann, sollte man also definitiv zu Gunsten des Datenschutzes handeln.
Bei der Arbeit ein VPN nutzen
Falls ihr jetzt etwas verwirrt seid und euch fragt: “Was ist VPN?”, an dieser Stelle zunächst einmal eine kurze Erklärung. VPN ist die Abkürzung für virtuelles privates Netzwerk. Der Name ist Programm, denn, wenn ihr ein VPN nutzt, wird eine Verbindung zu einem VPN-Server hergestellt, über den ihr dann online geht. Das bedeutet, eure IP-Adresse wird nicht angezeigt, sondern die des VPN-Servers. Zudem erfolgt sämtliche Datenübertragung über einen verschlüsselten Tunnel, sodass niemand eure Online-Aktivitäten verfolgen kann. Genau das sind auch die Gründe dafür, dass Web Designer ein VPN nutzen sollten, wenn sie an den Seiten ihrer Klienten arbeiten. Das gilt übrigens für alle, die ihren Kunden ein angemessenes Maß an Sicherheit und Datenschutz gewähren wollen.
Man stelle sich nur einmal vor, ein Web Designer hat einen wirklich großen Kunden, für dein ein Datendiebstahl zu einem tonnenschweren Verlust führen könnte. Dies könnte vor allem auf die Unterhaltungsindustrie zutreffen. Erst vor Kurzem hat uns ein Datenleck der Sony-Filmstudios gezeigt, was passieren kann, wenn private Informationen in den falschen Händen landen.
Wer einen VPN-Dienst nutzt, der kann das Risiko, dass Daten an die Öffentlichkeit geraten, auf ein Minimum reduzieren.
Auf gute Zusammenarbeit setzen
Wer als Web Designer eine funktionale und benutzerfreundliche Webseite erstellen will, der sollte auch daran denken, dass die Zusammenarbeit mit dem Entwickler elementar wichtig ist. Dabei sollte die Priorität in jedem Fall bei der Sicherheit der Nutzer liegen.
Jede Webseite, die für ihre Nutzer optimal funktionieren soll und das bieten soll, was sie suchen, benötigt dazu persönliche Daten. Um dennoch die Sicherheit dieser Daten zu gewährleisten, müssen Web Designer und Entwickler gemeinsam Konzepte ausarbeiten und klären, welche Art von Informationen benötigt werden, wozu sie verwendet werden und vor allem auch wie sie geschützt werden sollen. Nur so ist es möglich, eine Seite zu entwickeln, die in allen Bereichen überzeugt.
Sicherheitsanfälligkeiten so gut wie möglich umgehen
Das Frontend spielt bei einer Webseite eine große Rolle. Das Frontend ist die Präsentationsebene und somit alles, was der Nutzer sehen kann. Kommt es dort zu Sicherheitsproblemen, wie beispielsweise Cross-Site-Scripting, kann dies ein Unternehmen zwingen, seinen Dienst vorübergehend einzustellen. Und darüber wird wohl keines besonders erfreut sein.
Web Designer müssen sich darüber im Klaren sein, dass es Elemente gibt (z. B. Cookies, APIs oder HTML5), die besonders oft Sicherheitslücken aufweisen. Es liegt schließlich in ihrer Verantwortung, dass die Webseiten ihrer Kunden auch wirklich dauerhaft erreichbar sind.
Abschließend bleibt also zu sagen, dass Web Designer und Entwickler heutzutage zwar gute Aussichten auf viele Jobs haben, dass sie aber auch vor besonderen Herausforderungen stehen. Eine personalisierte und benutzerfreundliche Webseite zu erstellen und dabei dennoch die Datensicherheit nicht aus den Augen zu verlieren, kann teilweise eine ganz schöne Gratwanderung sein.